Sonntag, 17. Juni 2007

TAG 28 + 29: MACHT CHAMPIX GLÜCKLICH?

16. und 17.06.2007
Nicht wirklich! Denn Champix kann man nicht rauchen.
Täglich, brav und artig nehme ich weiter blaue Pillen ein und lass’ das böse Rauchen sein. Die galaktisch aussehende Monatspackung mit 56 Pillen à 1 mg habe ich mir am Samstag noch geholt. Kostet mit rund 100,- Euro ca. 10,- Euro weniger als zwei 28er Schachteln.

Mein Rückfall vom 14.06.07 beschäftigt mich noch immer, auch wenn es nur zwei schäbige Lungenzüge waren und ich bis heute keine Kippe mehr angerührt habe. Meine Nikotinrezeptoren waren durch Champix bestens mit Vareniclin besetzt, weshalb der Rauch nicht so richtig schmecken wollte. Trotzdem stellte sich etwas von dem „alten Rauchergenuss“ in meinem Rauchergehirn ein, das insgeheim weiß, dass sich ohne Champix der gute Geschmack mit der Zeit schon wieder einstellen würde.

Der ach so tolle Geschmack hat zwar sicherlich auch mit dem außergewöhnlichen Aroma vom Tabak zu tun, entsteht aber wohl hauptsächlich aus der körperlichen und seelischen Sucht heraus. Wir Nikotinkranken neigen dazu, das geschmackliche Raucherlebnis schöner zu malen als es wirklich ist, denn jeder Raucher weiß aus Erfahrung ganz genau, dass nur wenige Zigaretten am Tag einen wirklich guten Geschmack haben und die meisten Kippen vor allem einen starken Aschenbechergeschmack hinterlassen. Wie gut erinnere ich mich, an späte Abendstunden mit der zwanzigsten Kippe im Mund, einem Geschmack nach totem Hund, gereiztem Rachen und bestenfalls noch einem leichten Stechen in der Herzregion.

So geht mein innerer Disput zwischen der alteingesessenen Stimme des süchtigen Rauchers und der mahnenden Stimme des Gesundheitsbewussten nun in die 5. Woche meines Champix-Grand-Prix. Ich werde am Ball bleiben, das Bestmögliche tun, um nicht wieder in die Tabakfalle zu tappen.

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