Donnerstag, 7. Juni 2007

TAG 18 + 19: VERSUCHUNG

06. und 07.06.2007
Zu früh gefreut, denn im Gegensatz zu den letzten Tagen überfiel mich heute mehrfach das Champix-Kotzgefühl. Insbesondere nach dem Schwimmen hätte ich am liebsten irgendwo in die Ecke reihern können. Trotzdem kann ich nicht auf den Sport verzichten, denn auch wenn ich in den letzten Jahren eher faul war, ist körperliche Aktivität gegenwärtig eine der besten Ablenkungen von meinem nach wie vor starken Verlangen nach Kippen.

Gestern in der Innenstadt habe ich mich dabei erwischt, wie ich neidisch einem Obdachlosen beim Stummelauflesen zuschaute und kurz darauf bin ich hinter einem Raucher wie ein Fährtenleser hinterhergeschlichen, um das Aroma seines Qualms einzuatmen. Es ist schon heftig, wie tief die Abhängigkeit und vor allem Gewohnheit in einem verwurzelt ist. Selbst im Schlaf werde ich davon verfolgt und ich habe mich jetzt mehrfach in meinen Träumen rauchen gesehen. Ich hoffe schwer, dass sich diese gedanklichen Rückfälle in Bälde einstellen. Es bleibt halt doch vor allem eine Kopfsache, die Finger von den Klimmstengeln zu lassen.

Hoffnung macht mir natürlich auch, dass ich meine Erfahrungen mit Champix und die Entzugserscheinungen ohne Winston hier in Worte fasse. Ich sehe es wie eine Art Autotherapie, zumal mir persönlich das ganze Gefasel in Nichtrauchergruppen oder Therapien ziemlich schnell auf den Wecker gehen würde. Damit möchte ich keinesfalls sagen, dass solche Bemühungen keinen Sinn machen; jeder Raucher muss halt ganz individuell seinen Weg finden, wenn er dem Quarzen ein Ende bereiten will. Ich freue mich, wenn mein Blog von Lesern auch so verstanden wird und anderen Rauchern vor allem Mut macht, die Dinge endlich in die Hand zu nehmen - ob mit Champix oder anderen Methoden.

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