28.05.2007
Alles schön eingenommen und einen faulen Feiertag verbracht. Keine Nebenwirkungen spürbar.
So langsam muss ich mit der Trauerarbeit beginnen. Wie war das eigentlich mit der ersten Zigarette?
Meine Eltern waren beide Raucher und so hatte ich die entsprechenden Vorbilder. Mit 8 Jahren habe ich heimlich geraucht und es hat nicht geschmeckt. Vom Vater erwischt, gab es eine Tracht Prügel und das Thema war vorerst erledigt. Meine nächste Zigarette habe ich mit 12 geraucht und die gab mir sogar mein Vater. Ich erinnere mich, dass wir auf einer Urlaubsreise nach Skandinavien eine Autopanne hatten und mit großer Verspätung in unserem Verschiffungshafen in Norddänemark eintrafen. Wir waren völlig fertig und in der kalten Seeluft bot mir mein Vater eine Camel ohne Filter an, nach dem Motto: Ein Mann raucht nachdem er einen schweren Weg zurückgelegt hat. Der Weg bis heute war 30 Jahre lang und ich habe unterwegs jede Menge geraucht. Erst Selbstgedrehte und dann gab es in den 80ern die billigen Filterkippen von den amerikanischen Soldaten, die stangenweise Marlboro, Winston, Camel, Salem und Pall Mall als illegales Tauschmittel nutzten. Winston schmeckte mir gut und ich fand mich mit dieser Marke so cool, dass ich bis heute bestimmt schon so um die 300.000 Stück geraucht habe. Zwischendurch habe ich es dann auch mal mit Zigarillos versucht, die haben schön kräftig nach Tabak geschmeckt, nur nach kurzer Zeit steigerte ich die Anzahl auch auf 20 pro Tag und mir wurde die Luft knapp. So zog ich wieder nach Winstontown.
Es gibt in diesem Raucherleben natürlich auch unvergessliche Momente, wie z.B. vor fast 20 Jahren mit einem meiner besten Freunde inmitten des Urwaldes und dann gingen die Zigaretten aus. Keine Geschäfte, keine Automaten an den Bäumen, was ein Drama mit Speichelfluss. Nach 5 Tagen Abstinenz im ersten Dorf erstmal gemeinsam auf das überstandene Abenteuer geraucht. Klingt fast wie Marlboro Abenteuer, war aber Winston! Oder auch die so lieb gewonnenen Momente des hohen Genusses: einen Kaffee mit Zigarette.
Wenn man sich ja auf wirklichen Genuss beschränken könnte und nur 2-3 Zigaretten pro Woche rauchen würde. Könnte, würde, wäre, hätte und es ist wie es ist! Morgen werden die Kippen zu Grabe getragen.
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